Landwirtschaft

Als Bergedorfer ist mir klar, dass die Landwirtschaft einen bedeutenden Teil der Hamburger Wirtschaft, aber auch unserer Kulturlandschaft darstellt. Damit das so bleibt brauchen wir eine klare Strategie, Planungssicherheit und faire Bedingungen für unsere Landwirtinnen und Landwirte. 

Regionalität fördern

Mit über 600 Betrieben und ca. 19% der Hamburger Landesfläche spielt die Landwirtschaft in Hamburg eine größere Rolle als viele denken. Dennoch sind die Hamburger Betriebe aus gleich drei Gründen in Bedrängnis: Hamburg-spezifisch stellt die Flächenknappheit viele Landwirte vor Zukunftsängste, hinzukommen die Anforderungen des Klimaschutzes und der Preisdruck durch großindustrielle Konkurrenz. Mit mehr Regionalität können wir alle diese drei Probleme anpacken: Planungssicherheit durch langfristige Versorgungsverträge mit lokalen Akteuren, weniger Emissionen durch kürzere Importwege und die Stärkung der Hamburger Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb setze ich mich besonders für die Förderung regionaler Absatzmärkte und für den Ausbau der Vernetzung zwischen Landwirten mit Gastrounternehmen oder öffentliche Kantinen ein. 

 

Landwirtschaft als Umweltschützerin 


In vielen Debatten wird Landwirten Umweltzerstörung vorgeworfen, dabei gibt es kaum Menschen, denen ein gesunder Boden und große Insektenpopulationen wichtiger sind. Daher ist es meine feste Überzeugung, dass einer der größten Hebel für Umweltschutz darin liegt, Landwirte, die noch umweltfreundlicher arbeiten wollen, oder dies bereits tun, finanziell nicht schlechter zu stellen. Dafür haben wir bereits die Förderung für die Umstellung auf ökologischen Landbau erhöht und streben einen Öko-Flächenanteil von 20-25% der landwirtschaftlichen Flächen in dieser Legislatur an. Viele Einzelmaßnahmen, die aber allein nicht für die Öko-Zertifizierung ausreichen, oder darüber hinausgehen, sind ebenfalls wichtig für die Umwelt und müssen daher auch gefördert werden: Die Renaturierung von landwirtschaftlichen Moorflächen, die „Produktion“ von Biodervisität, extensive Weidehaltung, regenerative Landwirtschaft und vieles weitere wird in Hamburg bereits praktiziert aber zu wenig vergütet. 

Bio-regionale Ernährung 


Mit ihren öffentlichen Kantinen, Mensen und Verpflegung bei öffentlichen Veranstaltungen kann die Stadt Vorbild für nachhaltige Ernährung sein und gleichzeitig die lokale Landwirtschaft unterstützen. Dazu brauchen wir ein stärkeres Bekenntnis zu bio-regional Ernährung. Dabei darf „bio“ nicht zum Ausschlusskriterium für „regional“ werden, indem zu hohe Bio-Anteile vorgeschrieben werden, bevor genügend lokal hergestellte Bioprodukte zur Verfügung stehen. Denn durch Importe steigern wir Transportemissionen und verhindern Planungssicherheit für Hamburger Landwirte, die auf bio umstellen möchten. Beide Aspekte müssen daher ausgewogen betrachtet und gemeinsam kontinuierlich gesteigert werden