Klima und Umwelt

Das Klima geht uns alle an. Der menschengemachte Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Unser Ziel ist es, das Hamburg bis spätestens 2050 klimaneutral wird. Mit dem Hamburger Klimaplan haben wir hier ein breites Paket an Maßnahmen auf den Weg gebracht. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Erhalt von Hamburgs Grünflächen. Trotz einer wachsenden Stadt sind diese für das Stadtklima und auch als Erholungsorte von großer Bedeutung.

Unser Plan für das Klima

 Fast die Hälfte der Hamburger CO2-Emissionen entsteht in unserer Wirtschaft, klimafreundliche Wärmeerzeugung ist teuer, und noch zu viele Hamburgerinnen und Hamburger sind auf ihr eigenes Auto angewiesen. Dafür haben wir in Hamburg die folgenden Lösungsansätze:

Klimaschutz geht nur sozial
 

Das Klima geht uns alle an. Um Hochwasser, Hitzewellen und Ernteausfälle zu verhindern, aber auch für saubere Luft, nachhaltige Jobs und eine verlässliche Infrastruktur ist das 1,5°C-Ziel die zentrale Maxime. Deshalb darf es nicht darum gehen, ob wir dieses Ziel einhalten, sondern wie. Denn nur wenn niemand sich abgehängt fühlt und alle mitmachen können, kommen wir gemeinsam voran. Wer auf dem Weg zur Arbeit noch nicht auf das eigene Auto verzichten kann, muss sich das auch leisten können, bis genügend klimafreundliche Alternativen verfügbar sind. Wer vom Vermieter eine Ölheizung vorgesetzt bekommt, darf nicht auf dem steigenden CO2-Preis sitzen bleiben. Und wer gar nicht die finanzielle Freiheit hat, sich im Supermarkt für klimafreundliche Produkte zu entscheiden, darf nicht auch noch dafür bestraft werden.
 

Wir als SPD wollen daher jene zur Verantwortung ziehen, die allen Studien nach für den Großteil des CO2-Austoßes verantwortlich sind: Und das sind eben nicht die unteren 10% der Einkommensschere - das ist die obere Spitze. Deshalb sind reine Verteuerungen nicht die Lösung, sondern treffen nur die Falschen hart. Stattdessen braucht es eine faire Verteilung von Kosten, bedarfsgerechte Förderungen und ein breites Angebot an Alternativen für alle Bürger:innen.  

 

Das Ziel ist also klar, den Weg dorthin möchten wir aber sozialverträglich und gerecht gestalten. 

So verstehe ich Klimaschutz, nicht als eine Belastung, sondern als eine Chance, um unser Wirtschaften sozial-ökologisch zu transformieren. Das ist der Weg für ein zukunftssicheres, nachhaltiges und lebenswertes Hamburg. 

 

Raus aus der Kohle, rein in die Zukunft

Der größte Hebel, den wir in Hamburg für die Einsparungen von CO2 haben ist Umstellung unser Energieerzeugung. Diese ist bereits in vollem Gange: 2028 wollen wir die Wärmeerzeugung in Tiefstack vollständig von Kohle befreien. Dazu entwickeln wir in Zusammenarbeit mit Expert:innen aus Wissenschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft ein zukunftsfähiges Ersatzkonzept. Noch in dieser Legislatur wird das Kohlekraftwerk in Wedel abgeschaltet und durch den Energiepark Hafen ersetzt, der klimafreundliche Wärme aus einem Mix von Abwärme, erneuerbaren Energien sowie einem hochmodernen Gas- und Dampfkraftwerk erzeugt.  

Ein zentraler Schritt liegt aber bereits hinter uns: Seit Anfang dieses Jahrs ist das Kohlekraftwerk Moorburg vom Netz gegangen und damit der größte CO2-Emittent Norddeutschlands. 

 

In Tiefstack, Wedel und Moorburg gestaltet Hamburg so den ambitioniertesten Kohleausstieg Deutschlands. Mir ist aber wichtig, dass wir nicht nur aus-, sondern auch einsteigen. Auch das tun wir in Moorburg mit dem Bau von einer der weltweit größten Elektrolyse-Anlagen, mit der wir überschüssigen Windstrom in grünen, klimaneutralen Wasserstoff umwandeln. Gleichzeitig müssen wir jetzt rechtzeitig die nötige Wasserstoffinfrastruktur aufbauen und außerdem eine klare Priorisierung vornehmen: Wasserstoff wird lange ein knappes Gut bleiben, dass wir als erstes dort einsetzen müssen, wo es keine andere Möglichkeit zur Dekarbonisierung gibt: in unserer Industrie. So holen wir das Beste für das Klima und für die Wirtschaft raus und etablieren Hamburg als Wasserstoffzentrum für Deutschland und darüber hinaus. 

Umweltfreundlich von Kirchwerder bis Bergstedt

Ein zentraler Bereich für konsequenten Klimaschutz ist der Verkehr – Hier entsteht ein Drittel der Hamburger CO2-Emissionen. Dieses Thema beinhaltet jedoch auch eine soziale Dimension, denn Mobilität – unabhängig vom Stadtteil, vom Einkommen oder der körperlichen Verfassung - ist fester Bestandteil des sozialdemokratischen Versprechens von gesellschaftlicher Teilhabe. Hierbei wollen wir neben dem Fahrrad - durch verstärkten Ausbau von Radwegen - vor allem auf den öffentlichen Nahverkehr setzen. 

Bus und Bahn müssen für alle gut erreichbar und bezahlbar sein. Reine Debatten über PKW-Verbote helfen nicht, wenn die Menschen aus den Randbezirken dann nicht mehr von A nach B kommen. Deswegen bauen wir 600 neue Haltestellen, kaufen 750 neue umweltfreundliche Busse und binden bisher nicht mit Schnellbahnen erreichbare Gebiete mit der S4, dem Ausbau der U4 und der U5 noch besser an. Die Taktung wird so ausgebaut, dass es überflüssig wird, Fahrpläne auswendig zu lernen. Untereinander werden wir die Stadtteile, insbesondere in den äußeren Bezirken, mit elektrischen Expressbussen verknüpfen. Das entlastet den Hauptbahnhof, verkürzt die Fahrzeiten und macht die Fahrten kürzer und angenehmer. So erreichen wir unser Ziel für 2030: Alle 5 Minuten gibt ein Verkehrsangebot für jeden, egal wo man ist und 80% aller Strecken werden ohne das eigene Auto erledigt. 


Naturschutz und Grünerhalt

Unser Ziel ist klar: Jede*r Hamburger*in soll fußläufig eine Grünanlage erreichen können. Dazu sollen die bisherigen öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen erhalten und ausgebaut werden. Parallel dazu wollen wir den Anteil an Naturschutzgebieten ausbauen, den Biotopverbund stärken und somit die Biodiversität fördern.

Vertrag für Hamburgs Stadtgrün

Mit der Einigung mit der Volksinitiative  

„Hamburgs Grün erhalten“ und dem Vertrag für Hamburgs Stadtgrün haben wir die Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklung geschaffen. Sie überwinden den Gegensatz zwischen Wohnungsbau und Grünerhalt und schaffen damit die Grundlage, Hamburgs Charakter als grüne Stadt am Wasser zu wahren.

Ziel ist es, den Anteil an Natur- und Landschaftsschutzgebieten sowie den Biotopverbund langfristig zu sichern und zu stärken. Außerdem wird ein  Erhaltungsmanagement Grün für die öffentlichen Grünflächen eingeführt, um deren Pflege systematisch zu verbessern. In dieser Legislatur werden wir dazu außerdem die Landschaftsachsen und Grünen Ringe aufwerten, bestehende Lücken im Grünen Netz reparieren und neue grüne Qualitäten erschließen. 

Naturschutz und Biodiversität

Zu einer lebenswerten Stadt gehören Grünflächen und Naturschutzgebiete. Unser Ziel ist es, die derzeit 35 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 7.124 Hektar weiter auszubauen. Der Anteil am Stadtgebiet soll auf mindestens zehn Prozent erhöht werden, u. a. mit der Erweiterung der Naturschutzgebiete Kirchwerder Wiesen und Boberger Niederung.

Die Biodiversität in besiedelten Bereichen soll im Dialog mit Wohnungswirtschaft, Architekt*innen und Handwerk sowie Immobilienbesitzer*innen und durch den Aufbau eines Netzwerkes gestärkt werden. Freiflächen für den Natur- und Artenschutz sollen entwickelt und in Einklang mit den Erholungsmöglichkeiten aufgewertet werden. Mit der Einrichtung des Pilotprojektes für begrünte Fahrgastunterstände schaffen wir neue Lebensräume an versiegelten Straßen.

Grünanlagen erhalten und ausbauen

Um unser Ziel einer erreichbaren Grünanlage für alle zu erreichen, werden wir neue Parks und Grünanlagen schaffen und den Ausbau bestehender Grün- und Erholungsanlagen fortsetzen. Durch die Grünanlagen erhöhen wir nicht nur die Lebensqualität in der Großstadt, sondern diese haben einen positiven Einfluss auf das Stadtklima und die Artenvielfalt.

Konkrete Vorhaben zur Schaffung neuer und Erweiterung bestehender Grünanlagen sind z. B. die Fortsetzung der Weiterentwicklung von Planten un Blomen, der Alster-Elbe-Bille-Grünzug und die Umgestaltung des Ohlsdorfer Friedhofs zu einem Friedhofspark. Bei großen Projekten der Stadtentwicklung wie z. B. dem Deckel der A7, der Schaffung neuer Stadtteile in Oberbillwerder und auf dem Kleinen Grasbrook oder der Science City Hamburg Bahrenfeld werden wir grüne Freiräume von Beginn an mitdenken.